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Mehr soziale Verantwortung für eine bessere Welt

Bingo-Umweltstiftung fördert Solarstrom für Schule in Mali. „Mali - dort, wo akute Energiearmut herrscht - trotz eines riesigen Potentials an Sonnenstrahlung“

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GÖTTINGEN/HANNOVER. Mit einer finanziellen Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung hat der Göttinger Verein Partnerschaft für ländliche Entwicklung in Afrika (PLEA e.V.) das Gymnasium de l´Annonciation der Diözese San in der Stadt San in Mali mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet. Die Stiftung trägt mit 23.600 Euro 85% der Kosten für die Anlage, die Strom für Beleuchtung, Computer und Kopierer erzeugen soll. Das Gymnasium in der Stad San benötigt den Solarstrom, um sich von der unsicheren Versorgungssituation der Stadt unabhängig zu machen. Nur ein Drittel der Stadt ist am öffentlichen Stromnetz angeschlossen und verfügt über eine sehr instabile Stromversorgung. Stromausfälle sind in San, so wie in fast allen übrigen Städten Malis, an der Tagesordnung.

„Wenn der Solarstrom am Morgen und in den Abendstunden für Licht im Gymnasium sorgt, kann die Quote der erfolgreichen Schulabschlüsse noch gesteigert werden“ sagt Dr. Denis Coulibaly von PLEA e.V. „Neben der Verbesserung der Lernsituation dient das Solarprojekt auch der Reduzierung der Betriebskosten des Gymnasiums und dem Schutz natürlicher Ressourcen“, begründet Herr Karsten Behr, Geschäftsführer der Bingo-Umweltstiftung, die Förderung des Vorhabens. „Dieses ideal auf Bedarf des Gymnasiums zugeschnittene beispielhafte Vorhaben wollen wir ähnlich in vielen anderen Bildungszentren Malis durchführen“, sagt Dr. Denis Coulibaly.

In der von der Diözese San betriebenen Schule werden 300 Schüler/innen unterrichtet. Obwohl sie von einer christlichen Schwestergemeinschaft (Famille des Soeurs de l´Annonciation) der Diözese geleitet wird, bietet sie im islamisch geprägten Mali konfessionsübergreifenden Unterricht an.

Mali zählt zu den am geringsten entwickelten Ländern der Welt „daher liegt die Projektförderung in diesem Land uns besonders am Herzen“ sagt Stiftungsgeschäftsführer Karsten Behr. Das Projektgebiet befindet sich außerhalb der Einflusszone der weiterhin im Norden Malis aktiven al-Qaida des Islamischen Maghreb und anderer terroristischer Gruppierungen.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie. Weitere Informationen finden Sie unter www.bingo-umweltstiftung.de.

 

 

Ausstattung der St. Paul-Schule mit IT-Equipment und Solaranlage im Dorf Togo in der Diözese San in Mali.

Im Süden Malis, in der Région de Ségou, im Cercle de Tominian an der Grenze zu Burkina Faso findet man im Dorf Togo die St. Paul Schule. Diese ist in der Diözese San aufgrund ihrer akademischen Leistungen und Ausstattungen, wie einer Kantine, bekannt. Die St. Paul Schule gehört zum katholischen Schulwesen und wurde 1955 von Missionaren gebaut, um eine kostenfreie Schulbildung für Kinder und Mädchen zu ermöglichen, unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit. Sie befindet sich im ländlichen Raum und besteht aus einer Grundschule (1.-6. Klasse) mit 316 Schüler*innen und einer Sekundärstufe (7.-9. Klasse) mit 349 Schüler*innen, die aus fast allen Dörfern des Cercle de Tominian in der Région Ségou kommen.

P.L.E.A. e.V. ist durch einen von der Schule gestellten Förderantrag auf das Projekt aufmerksam geworden, um die neuen Verordnungen des Bildungsministeriums Malis durchzusetzen. 2010/ 2011 hatte dieses das Fach Informatik in den Lehrplan eingeführt. Die Anschaffung von Computern für alle Schüler*innen und Lehrkräfte, eine funktionierende Stromversorgung sowie die Schaffung von Räumlichkeiten und Lehrpersonal war für die Schule allein eine unmögliche Aufgabe. Verstärkt wird die Problematik durch die Lage im ländlichen Raum, fernab von einem zuverlässigen Stromnetz.

P.L.E.A. e.V. konnte bereits auf Erfahrungen bei der technischen Ausstattung von Schulen zurückblicken, welche in vorherigen Projekten gesammelt wurden (https://plea-ev.de/solarprojekt). 2015 machte sich P.L.E.A. e.V. auf die Suche nach Förderern für dieses Projekt und wurde bei der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung und dem Bistum Hildesheim, Dienststelle Weltkirche, fündig. So wurden sich bei verschiedenen Anbietern in der Region Angebote eingeholt und final konnten durch die finanzielle Unterstützung eine Solaranlage für die Stromversorgung, ein Satelliten-Kit für die Internetversorgung und 50 PCs angeschafft werden. Die St. Paul Schule konnte einen PC-Raum zur Verfügung stellen, ebenso wie einen Informatiker für die Informatikkurse und die Wartung der PCs. Weiter wurde der Verwaltung der Schule in einer kleinen Schulung die Technik vertraut gemacht.

Das Projekt wurde von einem Mitarbeiter von P.L.E.A. e.V. vor Ort begleitet und soll 2021/ 2022 mit einer Projektreise des Vereins auch evaluiert werden. Schon jetzt bekommt P.L.E.A. e.V. nur positive Rückmeldungen aus dem Dorf. Durch die Hilfe bei der Ausstattung der Schule mit IT-Equipment und einer Solaranlage für nachhaltige Stromversorgung konnten die Lernmöglichkeiten der Schüler*innen und Lehrkräfte verbessert werden, was sich sicher weiter auf die akademischen Leistungen der Schule auswirken wird. Schon jetzt strahlt das Projekt in weitere Regionen aus und P.L.E.A. liegen bereits mehrere Anträge weiterer Schulen in Mali vor.

Wir bedanken uns bei der NBU und dem Bistum Hildesheim, Dienststelle Weltkirche gemeinsam mit unserem Partner, der St. Paul Schule, für die Förderung dieses Projektes und freuen uns auf weitere positive Nachrichten und den Projektbesuch in der Schule.