Hintergrundbild
Mehr soziale Verantwortung für eine bessere Welt

Wirtschafts- & Beschäftigungsförderung

Die Wirtschaft wächst in vielen Staaten Subsahara Afrikas enorm. Dieses Wachstum schlägt sich bspw. in der steigenden Zahl des Bruttoinlandsprodukts (BIPs) nieder, welches besonders in den letzten 15 Jahren ein rasantes Tempo angenommen hat, bei einer durchschnittlichen Wachstumsrate von häufig über 5% pro Jahr. Die Chancen, die Armut zu bekämpfen und eine stabile Wirtschaftsordnung zu errichten scheinen groß. Jedoch bestimmen nach wie vor unkalkulierbare politische Verhältnisse die Verteilungsgerechtigkeit, sodass die Bevölkerung häufig kaum bis gar nicht von den wirtschaftlichen Erfolgen profitiert.

Die Landwirtschaft spielt noch eine entscheidende Rolle für die Wertschöpfung, mit Beschäftigungszahlen von bis zu 80%. Der nach wie vor weitverbreitete Handel mit unverarbeiteten, primären Gütern, wie eben der mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Erzen hat kaum einen Effekt auf die Industrie bei dem vergleichsweise hohen BIP-Wert von modernen Industrienationen. Eine geringe Ausgangslage der Länder erzeugt ein Bild von wirtschaftlich starken Nationen in Subsahara-Raum Afrikas, welche jedoch nur 2 bis 3% der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen. Alleine die Gelder von Entwicklungsprogrammen entsprechen häufiger bereits der Hälfte der eigentlichen Staatseinnahmen.

In Subsahara-Afrika sind knapp 600 Millionen Menschen ohne Stromanschluss, oder werden von regelmäßigen Stromausfällen geplagt. Das erschwert den Zugang zur digitalen Welt massiv. Von 100 Einwohnern nutzen oftmals noch unter 10 bis 20 Personen das Internet (Deutschland: 86). Vielerorts ist zudem die räumliche Infrastruktur sehr schlecht ausgebaut, wodurch die Verbindung der ländlichen Bevölkerung mit Arbeit gebenden urbanen Regionen eine weitere Hürde für eine gleichberechtigte Teilnahme in einer globalisierten Welt darstellt. Die Landflucht wird forciert und die Verelendung in den Städten wächst an. Denn auch dort ist die Arbeitslosenquote mit 50% sehr hoch. Etwa die Hälfte der Menschen lebt in extremer Armut (Definition: Weltbank).

P.L.E.A. e.V. plant, in Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Landwirtschaftsministerium ein multifaktorielles Pilotprojekt in Ségou (Mali) durchzuführen: Auf 100 Hektar Fläche sollen Reis angebaut und Fische gezüchtet werden. Während die geernteten Nahrungsmittel in einer Großküche zubereitet werden, um die 2000 Schüler*innen mit hochwertigem Essen zu versorgen, dient der Bioabfall dem Betrieb einer Biogasanlage. Mit dem Strom können Schulen versorgt werden, sowie Gas und Düngemittel produziert werden. Als positiver Synergieeffekt können Strom und Gas ebenso verkauft sowie umliegende Orte mit Elektrizität versorgt werden. Mit diesem Vorhaben werden im Sinne der AGR (Activités Génératrice de Revenue – Generierung von Einkommensquellen) außerdem Arbeitsstellen in Großküchen, in der Logistik und beim Betrieb der Biogasanlagen geschaffen sowie Finanzmittel für Schulen generiert. Zugleich verfolgen wir damit den Ansatz der Nord-Süd-Partnerschaft, da mit dem Bau und dem Betrieb der Biogasanlagen Technologietransfer und Investitionen realisiert werden. Nach Abschluss des Pilotprojekts sollen mit demselben Konzept weitere Städte in Mali und in Nachbarländern erreicht werden. 

Der Technologietransfer wird außerdem durch unsere Solarlampen- und Solaranlagen-Projekte gefördert. Auch die Einführung von Refilling-Systemen aus Deutschland für Drucker und Toner werden hier einen wichtigen Beitrag leisten und einige Arbeitsplätze für die geschulte Jugend schaffen. Kleinunternehmen sollen außerdem Kredite vergeben werden.

Desweiteren soll zur Förderung der Nord-Süd-Partnerschaft die Rolle afrikanischer Migrant*innen in der Entwicklungszusammenarbeit hervorgehoben werden. Diese können über Erfahrungen einen wichtigen Beitrag im Zusammenhang mit Kommunikation leisten, können gleichzeitig durch Unterstützung bspw. bei Telefonaten, Geldtransfers und Flüge von und nach Afrika profitieren.